Otto Dibelius im Jahr 1933: ein zögerlicher preußischer Kirchenführer zwischen den Welten
Vortrag und Gespräch mit Prof. Manfred Gailus
und anschließendem im Gespräch mit
Oberkirchenrat Martin Vogel, Berlin und Dr. Hermann Düringer, Frankfurt am Main
Eintritt frei
Kooperationsveranstaltung mit der Martin-Niemöller-Stiftung
Otto Dibelius (1880-1967) kann als protestantische Jahrhundertfigur gelten als preußischer Generalsuperintendent (1925-1933), selbsternannter erster Bischof von Berlin (1945-1966) und Ratsvorsitzender der EKD von 1949 bis 1961.
Im Vortrag wird Dibelius’ zögerliches Verhalten im Jahr des Machtantritts Hitlers untersucht. Am „Tag von Potsdam“ (21. März 1933) spielte er eine herausragende Rolle als Prediger in der Nikolaikirche. Während der Hindenburg-Hitler-Zeremonie in der Garnisonkirche saß er in der ersten Reihe und schwärmte kurz darauf in einem Zeitungsartikel von diesem fatalen politischen Staatsakt.
Zeitweilig war er im Sommer 33 als Generalsuperintendent suspendiert, im September wurde er durch den designierten Reichsbischof Ludwig Müller in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Während die völkischen Deutschen Christen die preußische Kirche eroberten, nahm Dibelius eine Auszeit und trat das Amt eines Kurpredigers in San Remo an. Als er im Juni 1934 nach Berlin zurückkehrte, waren die Würfel längst gefallen. Als die Republik und das Haus der Kirche lichterloh brannten, weilte er in Italien.
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