Von Sacrow bis Spandau, von Pankow bis Kreuzberg, von Neukölln bis Potsdam-Babelsberg zeigt die Ausstellung einmalige Aufnahmen von den nach der Maueröffnung noch intakten DDR-Grenzanlagen in und um Berlin vor deren Abbau im Frühjahr 1990.
Mit 97 Motiven eröffnet sich den Besuchenden auszughaft ein Blick auf den Mauerverlauf, den Todesstreifen und das Niemandsland in und um Berlin – mit all seinen Absurditäten und Schikanen für die Bevölkerung beider deutscher Staaten.
Für jedes Foto gibt es eine kartengenaue Angabe zu Standort und Blickrichtung. Eine Zuordnung lässt sich selbst in denjenigen Bereichen nachvollziehen, in denen sich der Berliner und Potsdamer Stadtraum seit 1989 sehr stark verändert hat.
Matthias Kupfernagel gelang es nach längeren Verhandlungen mit den DDR-Grenztruppen, Zutritt zu den Grenzanlagen zu erhalten. Von Dezember 1989 bis März 1990 fertigte er annähernd 2.500 Aufnahmen von der Berliner Mauer an. Bis auf wenige Ausnahmen erfasste er ihre gesamte Länge von 156 km, unterirdische U- und S-Bahnhöfe Berlins sowie den Grenzverlauf in Gewässern, vor allem zwischen Potsdam und Berlin-Zehlendorf.
Matthias Kupfernagel, geboren 1948 in Pfaffendorf (Sächsische Schweiz), studierte Technische Kybernetik an der TU Dresden und später Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Als Bühnenbildner und Fotograf arbeitete er hauptsächlich freischaffend, zur Zeit des Mauerfalls am Berliner Ensemble, später u.a. in München, Schwerin, Toronto, Weimar und Chemnitz. Seine Fotografien waren bereits in u.a. Berlin, Greifswald und Dresden ausgestellt. Er lebt und arbeitet heute in Berlin und im Havelland.
Wir danken Matthias Kupfernagel für die Schenkung seiner historisch bedeutenden Dokumentation von annähernd 2.500 Aufnahmen an das Potsdam Museum.
Ausstellungsteam: Judith Granzow, Felix Jaeger, Harald Kretschmann, Sabine Walther, Oliver Max Wenske, Hannes Wittenberg
Ausstellungsgestaltung: Oliver Max Wenske
Entritt: 4€, ermäßigt 2€, bis 18 Jahre frei
Presse:
"... Eine kleine Sensation, in doppelter Hinsicht. Zu sehen sind erstens knapp einhundert Fotos des Bühnenbildners Matthias Kupfernagel von einem Terrain, das jahrzehntelang absolute Sperrzone war. Zweitens gehören diese Fotos nun dem Potsdam Museum. Kupfernagel hat sie dem Museum als Teil seines Vorlasses geschenkt. ..."
Einblick in die Sperrzone, PNN, Lena Schneider, 09.08.2023
Weitere Informationen und Zeitzeugenberichte zum Bau der Berliner Mauer 1961
Klein Glienicke, Am Böttcherberg, zur Wannseestraße hin, 9.3.1990
Sacrow, vor der Heilandskirche, 13.3.1990
Glienicke, Ottostraße, Niederstraße, Veltheimstraße, 17.3.1990
Blick vom Wachturm nach unten, Glienicke, Ottostraße Niederstraße Veltheimstraße, 17.3.1990
Schwedter Str. / Gleimstr. mit Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (Prenzlauer Berg, Wedding), 24.2.1990
Niederkirchnerstraße, Blick Friedrichst., Checkpoint Charlie, 17.2.1990
Teltow, letztes Haus in der Paul-Gerhardt-Str. am Teltowkanal, 30.3.1990
Potsdam-Babelsberg, am GÜST Bahnhof Griebnitzsee, Rudolf-Breitscheid-Straße, 12.3.1990
