BERNHARD HEISIG – MENSCHHEITSTRÄUME – DAS MALERISCHE SPÄTWERK

Sonderausstellung
Samstag, 21. August 2021 - 12:00 bis Sonntag, 13. Februar 2022 - 18:00
Bernhard Heisig: Der Tod des Weißclowns, 1991, Öl und Collage auf Leinwand, Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Privatbesitz © VG Bild-Kunst, Bonn 2021/ Foto: Michael Lüder
Bernhard Heisig: Der Tod des Weißclowns, 1991, Öl und Collage auf Leinwand, Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Privatbesitz © VG Bild-Kunst, Bonn 2021/ Foto: Michael Lüder
Bernhard Heisig: Der Tod des Weißclowns, 1991, Öl und Collage auf Leinwand, Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Privatbesitz © VG Bild-Kunst, Bonn 2021/ Foto: Michael Lüder

Die Ausstellung stellt insbesondere die letzte künstlerische Schaffensphase des Künstlers vor, der sein Alterswerk in Brandenburg schuf und bis 2011 im kleinen havelländischen Dorf Havelaue-Strodehne sein Atelier hatte.

Heisigs eigen-artige künstlerische Auffassung bewegte sich zwischen figurativ-expressiver Malerei und magischem Realismus; ein ausdrucksstarker Maler, der allegorische Bilder entstehen ließ, welche heutzutage an ihrer Aktualität nichts verloren haben. Seine narrative weltanschauliche Bildwirkung prägte nachfolgende Künstler-generationen eingehend, wie zum Beispiel die der neuen Leipziger Schule.

Für den Maler Bernhard Heisig war Strodehne fast 20 Jahre lang das Zuhause – das stille sowie naturverbundene Refugium, wo er leidenschaftlich malte und gerne lebte. In zunehmender Weise beschäftigte sich Heisig mit der Geschichte des Landes und der ihn umgebenen Landschaft: Persönlichkeiten wie Friedrich der Große als auch Erzählungen Theodors Fontanes über den „Schach von Wuthenow“ bekamen fortan in Heisigs Bildern Gesicht, in immer wieder variierten Motiven.

So Heisig selbst: „Meine Bilder sind keine Historienbilder, es sind Bilder, die sich mit Hilfe der Historie zur Zeit äußern.“ Verregnete Dorfansichten, „Havelangler“, „Birkenalleen in Brandenburg“ und Selbstdarstellungen wie „Alter Mann im Dorf“ lassen seine Nähe zum erwählten Rückzugort im Havelland nachvollziehen, die einerseits vom Licht umwobenen Sommeridyllen als auch melancholischen Abendstunden skizzenhaft festhielten - „Wo sonst soll ich mich aufladen, als vor der Natur?... .“. Heisigs pastoser Pinselduktus blieb auch im Spätwerk bestehen, der die eruptive Kraft seiner Gemälde weiterhin bedingte und die Vielteiligkeit seiner Werke stets akzentuierte.
 

Das Potsdam Museum zeigt 48 Heisig-Gemälde des Spätwerkes, davon 10 Gemälde, welche dem Potsdam Museum 2015 für die Dauer von zehn Jahren aus dem Nachlass der Kunstsammlung Vera Schreck zur Verfügung gestellt wurden. Leihgaben aus musealen Beständen sowie aus privaten Kunstsammlungen konnten für die Werkschau „Bernhard Heisig - Menschheitsträume - das malerische Spätwerk“ gewonnen werden, um diesen ausdrucksstarken Künstler postum erneut zu würdigen. Bedeutende Leihgaben konnten auch aus der Nationalgalerie Berlin, der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank, dem Kunstmuseum Ahrenshoop sowie aus privaten Kunstsammlungen für die Ausstellung gewonnen werden.

Dank der Unterstützung des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V. erscheint zur Ausstellung ein Katalog.

Ein interessantes und abwechslungsreiches Begleitprogramm begleitet die Werkschau und es werden auch partizipative Ansätze verfolgt. So sind die Besucher*innen eingeladen, ihre eigenen Gedanken und Assoziationen zu »Menschheitsträumen« festzuhalten. Das aktive Mitmachen bezieht sich auch auf die ausgestellten Bilder des »Fensteröffners«. An einer Fotostation können sie Heisigs malerischen Kommentar zum Mauerfall aus dem Jahr 1989 und die später entstandene Variation des Motivs fotografisch interpretieren und ihre Selbstinszenierungen unter #meinfensteröffner mit der Welt teilen.

 

Pressestimmen

"Der alte Mann und das Dorf" Potsdamer Neueste Nachrichten, 20.08.2021
"Im Kontext deutscher Geschichte...Kunstmarkt.com

 

Exponate
Bernhard Heisig,Tod eines Weißclown, 1991 © VG-Bildkunst, Bonn 2021

Bernhard Heisig, Der Tod des Weißclowns,1991

Bernhard Heisig Allee, 2003, Potsdam Museum, Dauerleihgabe  Sammlung Vera Schreck, Köln  © VG-Bildkunst, Bonn 2021, Foto: Michael Lüder

Bernhard Heisig, Allee, 2003

Der Fensteröffner, 1989 Potsdam Museum, Dauerleihgabe, Privatleihgabe, © VG-Bildkunst, Bonn 2021, Foto: Michael Lüder

Bernhard Heisig, Der Fensteröffner, 1989