
Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin
2. Hälfte 19. Jh.
Das neue bürgerliche Selbstbewusstsein aufgrund der preußischen Reformen spiegelte sich in zahlreichen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens wider. Zeugnisse bürgerlicher Kultur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehören zum Kernbestand der Sammlung des Potsdam Museums. In der Einrichtung von Privatwohnungen mit hochwertigen Möbeln, Keramiken und Gemälden äußerte sich die gesteigerte Lebens- und Wohnqualität des gehobenen Potsdamer Bürgertums.
1763 gründete Friedrich II. die Königliche Porzellanmanufaktur nach der Übernahme einer seit den 1750er Jahren betriebenen Produktionsstätte in Berlin. Zunächst wurden in erster Linie Geschirr und figürliches Porzellan aus dem begehrten „weißen Gold“ für den preußischen Hof hergestellt. Die Schlösser in Berlin und Sanssouci wurden von der in den ersten Jahren in der Leipziger Straße angesiedelten Manufaktur beliefert.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte dann die Anfertigung von Porzellan für den privaten bürgerlichen Bedarf ihren Höhepunkt erreicht. Motive der Berliner und Potsdamer Residenzen, wie auf der hier präsentierten Schmuckvase, erfreuten sich großer Beliebtheit zur Ausstattung repräsentativer Salons. Die Form der Vase erinnert an die königlichen Geschenke, die in den 1830er Jahren zwischen dem preußischen Königshaus und dem russischen Zarenhof ausgetauscht wurden.