Aufnahmegerät der Staatssicherheit

Weltbühne Potsdam | 1933 - 1989
© Potsdam Museum
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1970 – 1989

Mit dem Begriff der Fürsorgediktatur wird versucht, die Vorzüge des ostdeutschen Sozialsystems mit der weitreichenden staatlichen Überwachung und Verfolgung Oppositioneller in Verbindung zu setzen und auf diese Weise die SED-Diktatur umfassender zu charakterisieren. Viele DDR-Bürger arrangierten sich mit ihrem Alltag. Staatliche (Kultur-)Angebote wurden angenommen, ohne das man sich politisch mit ihnen identifizierte. Häufig zog man sich ins Private zurück – der Journalist und Politiker Günter Gaus 1983 bezeichnete die DDR darum als eine „Nischengesellschaft“. Das System misstraute seinen Bürgern, zumal das Fernsehen der Bundesrepublik in den 1970er Jahren nahezu flächendeckend empfangen werden konnte. Zur Kontrolle der Bürger setzte die SED einen umfangreichen Apparat der Staatssicherheit ein. Neben der Überwachung konnten die Daten aller staatlichen Behörden eingesehen werden. Datenschutz war in der DDR ein Fremdwort.

Inventarnummer
AK-2012-67