Alter Markt und neuer Glanz

Residieren und Gestalten | 1660 - 1860

Der Alte Markt war der städtische und baukünstlerische Mittelpunkt Potsdams. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angelegt, erfuhr er unter König Friedrich II. seine nachhaltigste bauliche Gestaltung und avancierte zu einem der schönsten Plätze des europäischen Barocks. Sein architektonischer Gestaltungswille begann 1744 mit dem Umbau des Stadtschlosses. Es folgten das Knobelsdorffhaus, der Vorbau für die Nikolaikirche, das Alte Rathaus, das Prediger- und Schulhaus sowie das Palais Barberini als prominentestes Gebäude des Platzes. Von 1750 bis etwa 1775 entstand eine römisch anmutende piazza. Bei der Inspiration für die Neugestaltung des Alten Marktes, etwa durch den italienischen Architekten Andrea Palladio, richtete der König sein Hauptaugenmerk auf die Fassade zum Alten Markt und nicht auf den gesamten Baukörper mit funktionaler Innenraumverteilung. Hinter den kulissenhaften Prunkfassaden mussten sich die Bürger, denen die Gebäude übereignet wurden, mit den architektonischen Mängeln arrangieren.