
Paar (Trost), 1986
Öl auf Leinwand
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder
In diesem Gemälde von Stephan Velten sind Körper zwar auszumachen, aber kaum, um wie viele es sich handelt, noch wo der eine beginnt und der andere endet – eine innige Umarmung und gefühlvolle Verbindung. Einen Hinweis darauf, dass es sich dabei um zwei Menschen handelt, gibt der Titel Paar (Trost).
Diese „Durchdringung des Eindeutigen mit dem Uneindeutigen“[1] ist typisch für Stephan Velten, dessen Werke sich in der Transition, dem Übergang zwischen Gegenstand und Abstraktion befinden.
Die tiefe Umschlingung des Paares ist in dunklen Brauntönen gehalten. Dazwischen sind farbige Lichter gesetzt. Grün und lila dominieren, ebenso gibt es rote Farbschleier, sowie weiße und gelbe Höhen. Die emotionale Vereinigung der Körper nimmt den gesamten Bildraum ein, scheint das Format gar fast zu sprengen. Die Figuren sind wie Kraftfelder und vermitteln einen heftigen Ausdruck.
Stephan Velten studierte von 1974 bis 1979 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Harald Hakenbeck und Werner Stötzer und machte 1979 sein Diplom als Maler und Grafiker. Seitdem ist der Künstler freiberuflich tätig. 1982 wurde er in den VBK aufgenommen und war 1989 bis 1992 Gründungsmitglied und erster Vorsitzender des Potsdamer Künstlervereins e. V. Stephan Velten lebt und arbeitet in Potsdam. 2009 stellte das Potsdam Museum Werke von ihm in der Ausstellung Freiheit der Idee – 7 mal Kunst vor ’89 aus. 2016 zeigte der Potsdamer Kunstraum eine Einzelausstellung von Stephan Velten 2016/17 wurde das Werk Paar zudem in der Ausstellung „Die Wilden 80er Jahre in der deutsch-deutschen Malerei“ im Potsdam Museum präsentiert.
[1]Christoph Tannert: Die Fallen sind gestellt, in: Stephan Velten, Potsdam 2014, S. 5-9, S. 5.