
Kellertorbrücke im Herbst, 1917
Öl auf Sperrholz
© Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder
Das vom Dekorations- und Historienmaler Max Koch (1859-1930) stammende impressionistische Bild „Kellertorbrücke im Herbst“ wurde im Januar 2020 in der beliebten ZDF-Sendung „Bares für Rares“ an den Wiesbadener Händler David Suppes verkauft. Das Gemälde aus dem Jahr 1917 zeigt die heute zerstörte Potsdamer Kellertorbrücke am früheren Stadtkanal. Nach Hinweisen aufmerksamer Zuschauer an den Förderverein des Potsdam Museums konnte dieser das Bild für das Potsdam Museum sichern und mit Hilfe von 41 privaten Spenden ankaufen und restaurieren lassen. Die prominenteste Spenderin ist die schwedische Urenkelin des Künstlers Max Koch, Anna Öhman.
Der Schöpfer des Gemäldes Max Koch stammt aus einer Berliner Künstlerfamilie. Er besuchte die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin, wo er ab 1883 selbst als Lehrer tätig war. Drei Jahre später wurde er zum Professor ernannt.
Bekannt wurde Max Koch vor allem durch seine Großpanoramen und seine Dekorationsmalerei in wichtigen öffentlichen Gebäuden des Deutschen Kaiserreiches, wie dem Preußischen Herrenhaus, dem Reichstag oder dem Lübecker Rathaus. Viele seiner Werke wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört oder übermalt; so auch seine Deckenmalerei im heutigen Stadtverordnetensaal des Potsdamer Rathauses.
Max Koch verbrachte seine letzte Lebens- und Schaffensphase in Potsdam – sein Atelier befand sich in der heutigen Berliner Straße – und in Sacrow, wo er 1930 starb. Das Potsdam Museum besitzt insgesamt acht Gemälde des Künstlers.
Das auf dem Bild zu sehende Stück des Potsdamer Stadtkanals mit der Kellertorbrücke malte Max Koch in den 1910er Jahren in verschiedenen Varianten und Ansichten. In dieser Version aus dem Jahr 1917 interessierte ihn das im Sonnenuntergang feuerrot leuchtende Herbstlaub, das sich im stadteinwärts fließenden Stadtkanal spiegelt. Ein anderes Mal faszinierten ihn die schneebedeckten Bäume am Kanal oder die Schwäne am jüngst wieder aufgebauten Kellertorhaus. Fast immer malte er Potsdam vom Wasser aus. Dies gelang ihm nur durch sein Hausboot, das Max Koch selbst „Malkasten“ nannte, wie der Berliner Max-Koch-Spezialist Heinz Werner Lawo in seinen jahrelangen Recherchen zu Leben und Werk herausfand.