141 | KARL RAETSCH

Vom Naturalismus zum Realismus | die menschliche Figur
Karl Raetsch, Porträt Dr. Hans-Joachim Giersberg,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Karl Raetsch, Porträt Dr. Hans-Joachim Giersberg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Porträt Dr. Hans-Joachim Giersberg, o. D.
Öl auf Leinwand
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Porträts und Landschaftsbilder gehören bis Anfang der 1980er Jahre zu den hauptsächlichen Genres im Œuvre von Karl Raetsch. Die Porträtierten sind als realistische Individuen dargestellt.

Dr. Hans-Joachim Giersberg (Liegnitz 1938 – 2014 Potsdam) sitzt frontal im schwarzen Anzug und weißem Hemd vor grauem Hintergrund. Es gibt keine grellen Farben, der Ausdruck ist ruhig, der graubärtige Kopf leicht zur Seite geneigt. Ein Bein ist überschlagen, die Hände liegen gelassen im Schoß. Hans-Joachim Giersberg war Mitbegründer und Kuratoriumsmitglied des Fördervereins des Potsdam Museums e. V. Das Porträt des deutschen Kunsthistorikers, ehemaligen Generaldirektors der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und Ehrenbürgers Potsdams gelangte im Jahr 2012 durch Schenkung von Barbara Raetsch, der Witwe des Künstlers, aus dessen Nachlass in die Sammlung des Potsdam Museums.

Karl Raetsch machte zunächst eine Lehre als Elektromonteur. Während dieser bildete er sich durch die Teilnahme an Malkursen künstlerisch weiter. 1953 nahm er das Studium an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden bei Erich Fraaß und Paul Michaelis auf. Dort lernte er seine Frau Barbara Raetsch kennen, mit der er 1958 nach Potsdam umzog.