117 | FRITZ EISEL

Natur | Rückzugsort oder gescheiterte Sehnsucht?
Fritz Eisel, Potsdamer Landschaft,
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte
Fritz Eisel, Potsdamer Landschaft, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Potsdamer Landschaft (Blick vom Brauhausberg), 1966
Öl auf Hartfaser
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Für seine Panoramalandschaft von Potsdam wählte Fritz Eisel 1966 den berühmten Brauhausberg als Standort, der bereits den Vedutenmalern einen geeigneten Weitblick ermöglicht hatte. Hinter dem grünen Landstrich erstreckt sich klein die Stadt Potsdam vor dem wolkenbedeckten Horizont. Dorthin führt die Lange Brücke zum Alten Markt. Links ist die markante Kuppel der Nikolaikirche zu erkennen, die von den davorliegenden fast verdeckt wird. Auf der anderen Seite ragt neben der geschwungenen Straße ungefähr mittig das ehemalige Interhotel in die Höhe.

Fritz Eisel studierte 1947 bis 1950 an der Hochschule für Architektur und Bildende Künste Weimar, u. a. bei Hans Hofmann-Lederer und Fritz Dähn. Als Dähn 1950 an die Hochschule für Bildende Künste Dresden wechselte, folgte ihm Fritz Eisel. Ein Jahr später arbeitete er am Repin-Institut Leningrad der Akademie der Künste der UdSSR. 1957 bis 1959 war Eisel freischaffend in Dresden tätig, zog 1959 nach Potsdam und blieb dort bis 1970. Fünf Jahre lang war er Direktor der Historischen Gedenkstätte des Potsdamer Abkommens im Schloss Cecilienhof, bevor er einen Lehrauftrag als Professor und schließlich als Rektor an der Hochschule für Bildende Künste Dresden erhielt. 1982 zog Eisel nach Langen Brütz und arbeitete fortan als freischaffender Künstler.