05 | ANNA WYRWISZ

Potsdam | Bilder einer Stadt zwischen gestern und heute
Anna Wyrwisz, Panorama Potsdam,
© Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte
Anna Wyrwisz, Panorama Potsdam, © Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Panorama Potsdam, 1975-1978
72 x 116,6 x 4,7 cm
© Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Fünf Werke von Anna Wyrwisz sind aus der Galerie Sozialistische Kunst in die heutige Sammlung des Potsdam Museums übergegangen. Besonders eindrucksvoll unter diesen Arbeiten, die zumeist städtische Ausschnitte darstellen, ist dieses Panorama Potsdams.

Überwiegend in Blautönen gehalten wird der Vordergrund durch stilisierte Bäume, Gras- und Wasserflächen bestimmt. Über die Lange Brücke, die in die Friedrich-Ebert-Straße übergeht, präsentiert die Künstlerin einen freien Blick auf den Alten Markt mit dem markanten Bau der Nikolaikirche. Vom Betrachter aus links daneben sind die alte Fachhochschule und auf der anderen Straßenseite am linken Bildrand das ehemalige Interhotel zu erkennen. Auf der rechten Bildhälfte ist das Alte Rathaus auszumachen, in dem sich heute unser Museum befindet. Am Bildrand stechen vor allem die drei hohen Blöcke hervor. Im Hintergrund sind weitere Gebäude schemenhaft dargestellt, z. B. die Kirche St. Peter und Paul und die kleine Französische Kirche.

Seit der Entstehungszeit des Werkes hat sich das Erscheinungsbild der gewählten Stadtansicht deutlich verändert. Am Alten Markt ist das Landtagsgebäude in Form des von 2010 bis 2014 rekonstruierten Stadtschlosses hinzugekommen. Ebenso wurde der Palast Barberini rekonstruiert und 2017 als Museum Barberini eröffnet. Auf Wyrwisz‘ Werk ist zudem der Obelisk nicht zu sehen. Er entstand 1753 bis 1755 nach einem Entwurf von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, wurde durch Bombenangriff 1945 stark beschädigt und 1978/79 wiedererrichtet.

Andere dargestellte Gebäude sind heute wiederum verschwunden: Ein prominentes Beispiel ist die ehemalige Fachhochschule, die von 1970 bis 1974 errichtet, 1977 als Institut für Lehrerbildung „Rosa Luxemburg“ eröffnet und 2017/18 abgerissen wurde.

 

Inventarnummer
80-1348-M