Bereit zur Sprengung: der Turm der Heiliggeistkirche 1974

Bereit zur Sprengung: der Turm der Heiliggeistkirche 1974
© PM, Günter Wilms, 1974
Turm der Seniorenresidenz Heilig-Geist-Park 2025
© PM, Judith Granzow, 2025

Als letzter der einst drei barocken Glockentürme stand jener der Heiliggeistkirche auch in den 1970er Jahren noch wacker am Ufer der Havel. Ungefähr dort, wo sich einst die slawische Siedlung „Poztupimi“ befand, war sie zwischen 1726 (Kirchenschiff) und 1734 (Abschluss des Turmbaus) errichtet worden.

Während des Bombardements vom 14. April 1945 war das Kirchenschiff ausgebrannt, der Turm mit seinem hölzernen Helm blieb jedoch zunächst erhalten. Im Kampf um Potsdam beschoss die Rote Armee den Turm mit Artillerie, so dass schließlich auch dieser schwer beschädigt wurde. Am 26. April stürzte der Turmhelm brennend herab.

Zunächst zum Wiederaufbau vorgesehen, blieb der Turmstumpf bis in die 1970er Jahre mahnend stehen. An Stelle der Kirche sollte zunächst ein Kraftwerk, später Hochhäuser gebaut werden. Nichts davon wurde umgesetzt und doch ertönte am 20. April 1974 das Signal zur Sprengung. Die aufgebauten Strohwände dienen zum Dämpfen der Druckwelle und Schutz der umliegenden Häuser.