Auf den Trümmern der Garnisonkirche 1968

Auf den Trümmern der Garnisonkirche 1968
© PM, Martin Seidel, 1968
Breite Straße 2025
© PM, Judith Granzow, 2025

Ein Turm musste gehen, der andere kommt. Der Junge sitzt auf den aussortierten Metallteilen der Garnisonkirche, deren Turm im Juni 1968 gesprengt worden war. Auf eben jenem Turm befanden sich auf der obersten Empore auch jene verzierten Gitter, die hier zu sehen sind.

Als neue Höhendominante der Stadt wird gerade das Interhotel errichtet, welches zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits seine endgültige Höhe erreicht hat. Bis zu Eröffnung wird es jedoch noch ein paar Monate dauern.

Spannend sind auch die Bauten im Hintergrund, von denen heute so gut wie keine mehr erhalten sind. Der Altbau in der Bildmitte war, zusammen mit seinem auf Eck stehenden Nachbarn (von ihm ist nur das Erdgeschoss übrig), einer der wenigen Bauten der Breiten Straße, der von Friedrich II. nicht abgerissen wurde. Stattdessen blieben sie samt ihrer so typischen Giebelstube erhalten. Allerdings nur bis 1833, dann wurden sie abgerissen und in alter Form neu aufgebaut – eine sehr typische Herangehensweise zu dieser Zeit.

Den II. Weltkrieg hatten verhältnismäßig viele Häuser am Anfang der Breiten Straße überstanden. Sie fielen erst in den 1970er Jahren der Umgestaltung der nun als Wilhelm-Külz-Straße bezeichneten Achse zur „Sozialistischen Magistrale“ zum Opfer.