Das besondere Exponat (25)

Heinrich Berghaus
Neuester Plan von der Königlichen Residenzstadt Potsdam, 1845
Kupferstich, Typendruck
56 x 67 cm

Der „Neueste Plan von der Königlichen Residenzstadt Potsdam“ entstand auf Grund einer Neuvermessung der Stadt. Schon im Untertitel wird der wissenschaftliche Anspruch der Urheber deutlich: „Nach / trigonometrischen Vermessungen, so wie geo- und hydrometrischen Aufnahmen / ausgearbeitet in der / Geografischen Kunstschule zu Potsdam, / unter der Leitung ihres Direktors, des Professors Dr. Heinrich Berghaus, Stadtverordneten u. Mitgl. der Magistrats-Schuldeputation.“ Heinrich Berghaus (1797–1884), einer der bedeutendsten preußischen Geografen und Kartografen des 19. Jahrhunderts, eröffnete 1839 eine private geografische Kunstschule in Potsdam. 1845 entstand diese ausführliche und präzise Aufnahme von Potsdam. Die Grafik umfasst einen Stadtplan von Potsdam und eine ausführliche Auflistung der königlichen, städtischen und privaten Gebäude innerhalb und außerhalb der Stadt. Des Weiteren informiert der Plan über den Ursprung der Stadt, die Einwohnerzahl nach Alter, Religion und Zivil- oder Militärstand sowie „geographische Nachrichten über Potsdam“. Einige der am Rand aufgeführten Informationen finden sich auch auf dem Plan selbst wieder: Die einzelnen Bezirke der Stadt sind durch Farben und römische Ziffern markiert. Durch leichte bis starke Schraffur wird angezeigt, ob es sich um ein privates, städtisches oder königliches Gebäude handelt. In der Havel ist durch Höhenlinien die Tiefe des Flussbettes vermerkt. Ein Raster mit der genauen geografischen Verortung und der Entfernung vom Null-Punkt, der Geografischen Kunstschule, ist am Rand eingezeichnet. Gezeichnet wurde das Blatt von August Petermann (1822–1878), einem Lehrer an der Geografischen Kunstschule, gestochen von Ernst Reyher (1788–1867), ebenfalls dort und an der Akademie der Künste Berlin unterrichtend. Zu einem Preis von zwei Talern konnte der Plan in Potsdam und Berlin erworben werden. Ein Faksimile des Plans befindet sich in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums.

Text: Sophie Schmidt | Foto: Digitalisierungslabor der FH Potsdam