Amtszeichen für Stadtverordnete

Reformieren und Konservieren | 1806 - 1916

um 1840

Nach den Reformen der Minister von Stein und Hardenberg erhielt die städtische Selbstverwaltung Potsdams neues Gewicht: In der Königsberger Städteordnung vom November 1808 wurde beschrieben, wie die kommunale Selbstverwaltung durch einen von den Bürgern der Stadt gewählten Magistrat erfolgen sollte. Bürger im damaligen Sinn waren Haus- oder Grundstücksbesitzer oder Einwohner, die über ein Mindesteinkommen von 200 Talern verfügten. Von den 14.500 Einwohnern Potsdams im Jahr 1808 besaßen nur 949 den Status eines Bürgers. Trotz des auf die Gesamteinwohnerzahl Potsdams gerechneten, relativ geringen Anteils wahlberechtigter Bürger war mit der Städteordnung der Grundstein der heutigen bürgerlichen Selbstverwaltung gelegt. Potsdam war die erste Stadt Preußens, in der die Städteordnung mit der Zusammenkunft der ersten Stadtverordnetenversammlung im März 1809 in die Tat umgesetzt wurde.

80-9-AP