131 | ILSE FISCHER

Vom Naturalismus zum Realismus | die menschliche Figur

Mädchen mit Reitgerte, 1927
Öl auf Leinwand
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Die dargestellte Frau auf diesem Gemälde steht stolz und aufrecht. Die rechte Faust fast schon trotzig in die Taille gestemmt, nimmt sie die betrachtende Person mit scharfem Blick im durch die Hutkrempe verschatteten Gesicht in den Fokus. In ihrer linken Hand hält sie lässig eine Zigarette. Dieses Frauenbildnis stammt von der Malerin und Grafikerin Ilse Fischer, die dem damaligen Bezirksmuseum Potsdam nach ihrem Tod 41 Gemälde und eine umfangreiche Grafiksammlung und damit ihren gesamten Nachlass vermachte.

Ilse Fischer studierte an den Vereinigten Staatsschulen für freie und Angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg und war von 1925 bis 1929 Meisterschülerin von Paul Plontke. Als Mitglied der Ateliergemeinschaft Klosterstraße in Berlin und seit 1943 als freischaffende Künstlerin tätig, schuf sie nach dem Zweiten Weltkrieg Glas- und Wandgestaltungen in Schulen, Kirchen, Schwimmhallen und Krankenhäusern. 1971 fand ihre letzte Einzelausstellung im Kulturhaus Hans Marchwitza im Alten Rathaus in Potsdam statt.