Mit Peter Rohn durch Potsdam!

Potsdam-Bertinistrasse

Ausschnitt - Peter Rohn, Mauer im November 1988 (Bertinistraße), 1991, Öl auf Leinwand, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder
Ausschnitt - Peter Rohn, Mauer im November 1988 (Bertinistraße), 1991, Öl auf Leinwand, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder
Ausschnitt - Peter Rohn, Mauer im November 1988 (Bertinistraße), 1991, Öl auf Leinwand, © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Foto: Michael Lüder

Mauer im November 1988, (Potsdam Bertinistraße)

Die Bertinistraße in Potsdam führt nördlich an der Nauener Vorstadt entlang des Jungfernsees. Ihre landschaftliche Gestaltung beauftragt König Friedrich Wilhelm  IV. Der Architekt Karl Friedrich Schinkel und der Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné (nach dem die Lennéstraße in Potsdam benannt ist) sind dafür verantwortlich, dass die Bertinistraße als Panoramastraße eine besondere Bedeutung zukommt. Bereits ab 1870 wird die Bertinistraße zur beliebten Wohnstraße des höheren Bürgertums. Dies liegt sicher nicht zuletzt an ihrer Nähe zu den königlichen Gärten. Bis 1930 entstehen hier also eine ganze Reihe herrschaftlicher Häuser und Villen mit großen Gartenanlagen. Gebaut von Bankiers, wie dem Direktor der Dresdner Bank, Herbert M. Gutmann und verschiedenen Industriellen, wie Hermann C. Starck. Bis heute sind die Bezeichnungen Villa Starck, Villa Mendelssohn Bartholdy, Villa Louis Hagen, Villa Jacobs und weitere in Potsdam bekannt.

Ab dem Mauerbau 1961 bis 1990 liegt die Bertinistraße, wie das gesamte Ufer des Jungfernsees, im Hinterland der Grenze zu Westberlin.

Nachdem die Häuser und Gärten in der Bertinistraße jahrelang durch NS-Organisationen in Beschlag genommen sind, werden sie in der DDR  beispielsweise als Alten- und Kinderheime genutzt und zu Volkseigentum erklärt. An der Bertinistraße wird außerdem eine große Grenzübergangsstelle für den Schiffsverkehr eingerichtet. Es entstehen unter anderem ein Pier für die Boote der Grenztruppen, mehrere Wachtürme, ein Maschinenhaus und ein Verwaltungsgebäude. Zur Landseite sind die hier verlaufenden Grenzanlagen mit einem doppelten Maschendrahtzaun und einer Hinterlandmauer gesichert.

Peter Rohn malt dieses Mauerbild 1991, kurz nachdem die Mauer gefallen ist und nachdem er drei Monate lang mit einer Kleinbildkamera 900 Fotoaufnahmen der Grenzanlagen, die sich durch Potsdam zogen, erstellt hatte. Dokumentarisch und minutiös hält er den 43 km langen, zwischen West-Berlin und Stadt- sowie Landkreis Potsdam bestehenden Grenzverlauf fest, um anschließend eine dieser Ansichten in Öl abzubilden. Nahezu warnend wirkt sein Blick auf die Hinterlandmauer, die erst im Zuge einer Straßensanierung im Jahr 2012 abgerissen wird.

 

Ehemaliger DDR Grenzkontrollturm, Bertinistraße 20, 14469 Potsdam

Weitere Informationen zum Grenzverlauf

Exponate

Peter Rohn, Mauer im November 1988