Chronik der Geschichte des Potsdam Museums

Philip Frank, Porträt Fritz Rumpf © Potsdam Museum
Philip Frank, Porträt Fritz Rumpf © Potsdam Museum
Philip Frank, Porträt Fritz Rumpf © Potsdam Museum

1909
Am 20. April gründeten Bürger der Stadt den Museumsverein in Potsdam. Ziel war die Schaffung eines Städtischen Museums mit Abteilungen für Naturwissenschaft, Vor- und Kulturgeschichte. Die Initiative ging u.a. aus vom Oberbürgermeister Vosberg und von Kunstsammlern wie Fritz Rumpf und Paul Heiland.
Die erste Ausstellung befand sich in fünf Erdgeschoss-Räumen des Alten Rathauses.

1910
Umzug des Museums in die Brauerstraße 8. Zur Sammlung gehörten neben Möbeln, Gemälden und Porzellan auch Innungsgut des 18. und 19. Jahrhunderts. Durch Schenkungen, Nachlässe und gezielte Ankäufe wurden die Sammlungen systematisch erweitert.

19141918
Verschlechterung der finanziellen Situation des Museumsvereins während des Ersten Werltkrieges. 1917 übernahm die Stadt Potsdam die Sammlungen und bildete eine städtische Museumsabteilung, die für die Finanzen des Museums zuständig war. Für die fachliche und organisatorische Seite blieb der Museumsverein verantwortlich. Der Maler und Sammler Fritz Rumpf war von 1914–1918 ehrenamtlicher Museums-direktor.

1918–1939
Die Wiedereröffnung des Stadtmuseums wurde im Jahr 1920 durchgesetzt. Nach Umbauten konnte am 19. Mai 1923 im ehemaligen Marstall das Potsdamer Garnisonmuseum eröffnet werden. Nach der Wirtschaftskrise bezog im Jahr 1926 die kulturgeschichtliche Abteilung neue Räume im Gebäude Am Neuen Markt 6. Eine rege Ausstellungstätigkeit ist belegt. Zum Beginn der dreißiger Jahre verfügte das Stadtmuseum über fünf Abteilungen: die Kulturhistorische Abteilung (Am Neuen Markt 6), die Prähistorische Sammlung (Turmzimmer des Rathauses), die Naturgeschichtliche Abteilung (Stadtschloss), das Garnisonmuseum und die Städtische Gemäldesammlung (beide Marstall).

1919
Dr. Friedrich Bestehorn sorgte als erster angestellter Museumsdirektor für die Angliederung an die Stadtverwaltung.

1939–1945
Während des Zweiten Weltkriegs wurden Museumsbestände schrittweise ausgelagert. Orte der Auslagerung waren z. B. die ehemalige Hagensche Villa in Potsdam, das Schloss Paretz und das Schloss Wartenburg/Elbe bei Wittenberg. Während des britischen Bombenangriffs am 14. April 1945 verlor das Museum neben einem großen Teil der Sammlungen nahezu alle Inventare, so dass es nicht möglich war, eine genaue Verlustliste zu erstellen. Bereits im Mai 1945, kurz nach Kriegsende, wurde mit den ersten Bergungsarbeiten in den Trümmern begonnen.

1946
wiedereröffnet, bekam die Einrichtung 1958 den Status eines Bezirksheimatmuseums und ab 1984 das einstige Ständehaus in der damaligen Wilhelm-Külz-Straße als Domizil. Nach 1989wurden die naturwissenschaftliche und die kulturhistorische Sammlung getrennt. Letztere bezog 1999 das Haus in der Benkertstraße 3.

2008
Stadtverordnetenbeschluss für den Ausbau des Alten Rathauses als Standort des neuen Potsdam Museums.

2010
Fusion der Kultureinrichtungen Potsdam Museum und Potsdam Forum zum veranstaltungsstarken Stadtmuseum mit dem Namen Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte. Beginn der umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten zum neuen Museumsstandort am Alten Markt.

2012
Einzug in das neue Museumsquartier. Mit der Wiedereröffnung ist auch eine strukturelle und organisatorische Erweiterung des Museums sowie eine Qualifizierung und Neuausrichtung verbunden. Die erste Sonderausstellung war "Friedrich und Potsdam – die Erfindung (s)einer Stadt". Im September 2013 folgte die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung "Potsdam. Eine Stadt macht Geschichte".